Wie misst man Erfolg sinnvoll – und wie nicht? Hier sind zwei zentrale Erkenntnisse aus den letzten Monaten, die mein Denken verändert haben. Bonus: Zwei neue Begriffe, mit denen du im nächsten Meeting glänzen kannst!
Warum dieses Bild?
Du fragst dich vielleicht, warum ein Foto der Peterskirche in München? Ganz einfach: Erfolgsmessung ist wie das Treppensteigen zum Turm – manchmal anstrengend, aber lohnend. Und ehrlich gesagt, wollte ich kein langweiliges Daten-Diagramm zeigen.
1. Metriken dienen Entscheidungen – nicht umgekehrt
Das Buch „Measure What Matters“ von John Doerr erklärt das OKR-Prinzip (Objectives and Key Results) und wird oft als Standardwerk empfohlen. Doch etwas daran verwirrte mich: Viele Beispiel-KRs wirkten eher wie Aufgabenlisten als echte Erfolgsmessung.
Zum Glück schickte mir meine Kollegin Antonia einen Artikel mit dem Titel „Measure What Matters got 2 things wrong“. Darin wird zwischen Output- und Outcome-orientierten KRs unterschieden – und empfohlen, sich auf Letzteres zu konzentrieren. Gute Key Results und KPIs messen nicht nur das Ergebnis, sondern geben Hinweise auf den tatsächlichen Impact.
Der Autor Helge Tennø beschreibt in seinem Beitrag „Nobody needs metrics — what we need are better decisions“ den Begriff „decision-based“ als Synonym für „outcome-based“. Sein Tipp: Beginne nicht mit der Frage, was du messen kannst, sondern mit der Frage, welche Entscheidungen du treffen musst – und leite daraus die geeigneten Metriken ab.
2. Erfolgsmessung braucht einen Feedback-Zyklus
In einer Rezension zu Jerry Z. Mullers Buch „The Tyranny of Metrics“ lernte ich zwei neue Begriffe kennen, die man sich merken sollte:
- Taylorismus: Benannt nach Frederick Winslow Taylor, steht dies für den Versuch, Management durch mathematische Präzision und Kennzahlen zu optimieren – häufig zulasten von Kreativität und Qualität.
- Campbells Gesetz: Je stärker ein sozialer Indikator zur Entscheidungsgrundlage wird, desto größer ist die Versuchung, ihn zu manipulieren. Beispiel: Teams zeigen nur noch „gute“ Zahlen, statt ehrlich zu berichten.
Laut der Analystin Emily F. Gorcenski resultieren daraus oft schlechte OKRs wie: „Erzeuge fünf Erkenntnisse pro Quartal.“ Statt echter Zielorientierung geht es hier oft um Showeffekte. Um dem entgegenzuwirken, braucht es einen regelmäßigen Überprüfungsprozess: Sind die verwendeten Metriken noch sinnvoll, messbar, aussagekräftig – oder führen sie in die Irre?
Output | Outcome |
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Anzahl veröffentlichter Posts | Erhöhte Interaktionsrate mit Zielgruppe |
Erstellte Reports | Optimierte Entscheidungsfindung im Team |
Workshops durchgeführt | Verbesserte Fähigkeiten & Feedback der Teilnehmenden |
Fazit
Erfolgsmessung ist kein starres Konstrukt – sondern ein dynamischer Prozess. Die besten Metriken helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und echten Fortschritt sichtbar zu machen. Doch sie müssen kontinuierlich überprüft, angepasst und kontextualisiert werden. Wer das beherzigt, misst nicht nur besser – sondern führt auch besser.
Diskussion & Feedback
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